PRESSE

DKG zur Ausbildungsstatistik

Fünf Prozent mehr Pflege-Azubis müssen für alle Akteure des Gesundheitswesens Ansporn sein

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht angesichts steigender Auszubildendenzahlen in der Pflege einen positiven Trend und fordert weitere entschiedene politische Schritte, um noch mehr Menschen für den Beruf zu gewinnen.

„Fünf Prozent mehr Auszubildende als im Vorjahr haben 2021 eine Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. -fachmann begonnen. Das ist eine sehr gute Nachricht, die zeigt, dass der Pflegeberuf attraktiv ist und die Krankenhäuser als Ausbildungsbetriebe mit ihren Anstrengungen zur Reduzierung des Fachkräftemangels erfolgreich sind. Bei allen Herausforderungen suchen mehr junge Menschen nach einem sinnvollen Beruf mit hervorragender Sicherheit und deutlich steigendem Gehalt. Das muss uns aber zugleich Ansporn sein, als Krankenhäuser immer weiter daran zu arbeiten, sehr gute Arbeitgeber zu werden und zu sein. Aber dafür benötigen wir auch passende Rahmenbedingungen, die von allen Akteuren des Gesundheitssystems geschaffen werden müssen. So dürfen sich die Kassen nicht weiter dem Abschluss von Pflegebudgets und der damit verbundenen Refinanzierung der Pflegepersonalkosten verweigern und gleichzeitig die Pflegekräfte mit immer mehr Bürokratie belasten. Und die Politik muss sich entscheiden, ob sie die Pflege stärken oder, wie jetzt im GKV-Stabilisierungsgesetz vorgesehen, schwächen möchte“, erklärt der DKG-Vorstandsvorsitzende Dr. Gerald Gaß.

20 Prozent der Auszubildenden waren 2021 30 Jahre und älter, sieben Prozent sogar mindestens 40 Jahre alt. „Die Corona-Pandemie und die mediale Präsenz der Pflege haben offenbar vielen die Bedeutung dieses Berufs wieder ins Bewusstsein gerufen. Es ist sehr erfreulich, dass sich offenbar auch viele berufserfahrene Menschen in die Pflege umorientieren und darin eine erfüllende Tätigkeit sehen. Nun müssen wir auch dafür sorgen, dass diese Pflegekräfte im Idealfall bis zum Rentenalter bei uns in Vollzeit arbeiten können. Dafür braucht es bessere Arbeitsbedingungen und natürlich auch bessere Gehälter. Das höhere Einstiegsalter zeigt uns auch, dass die Anstrengungen vieler Krankenhäuser richtig sind, Pflegekräfte nach einem Berufswechsel zurückgewinnen zu wollen. Damit das funktioniert, müssen wir aber den Kreislauf aus zu wenigen Kolleginnen und Kollegen und zu viel Arbeit für den Einzelnen durchbrechen. Das von ver.di, Pflegerat und DKG gemeinsam entwickelte Pflegepersonalbedarfsbemessungsinstrument PPR 2.0 nach vielen Jahren nun endlich einzuführen, ist ein erster politischer Schritt in die richtige Richtung. Die Lösung des Pflegepersonalmangels bleibt eine der größten Herausforderungen der Gesundheitspolitik“, sagt Dr. Gerald Gaß.

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