Zur Diskussion um die Zukunft des Klinik-Atlas erklärt Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft:
„Bis Anfang 2024 war das Deutsche Krankenhausverzeichnis das offizielle Verzeichnis auf der Internetseite des Bundesministeriums für Gesundheit. Es basiert auf den offiziellen Qualitätsberichten der Krankenhäuser, die durch den Gemeinsamen Bundesausschuss und das Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen geprüft und freigegeben werden. Auf diesen Daten beruhen auch alle weiteren Krankenhausverzeichnisse – einschließlich des Klinik-Atlas.
Der zentrale Unterschied: Das Deutsche Krankenhausverzeichnis nimmt auch unterjährig Aktualisierungen dieser Daten vor und informiert umfassend zu allen Krankheiten. Das Deutsche Krankenhausverzeichnis ist damit aktueller und umfassender als der bisherige Klinik-Atlas.
Träger des Verzeichnisses sind die Krankenhausgesellschaften, also die Organe der Selbstverwaltung, die der Gesetzgeber für die zentralen Entscheidungen im Krankenhausbereich vorsieht. Einflussnahmen hinsichtlich Form und Inhalt der Darstellungen durch Dritte, auch einzelner Krankenhausträger sind somit ausgeschlossen. Damit ist auch klar: Das Verzeichnis ist kein Lobbyinstrument, sondern ein neutraler und tagesaktueller Informationsdienst für Patientinnen und Patienten.
Das Krankenhausverzeichnis ist ein funktionierendes Portal, das bei den Bürgerinnen und Bürgern hohe Akzeptanz hat und genutzt wird. Das Portal kann nach politischen Vorgaben weiterentwickelt werden. Dazu schlagen wir vor, das Deutsche Krankenhausverzeichnis durch einen Beirat zu ergänzen, der die Weiterentwicklung begleitet, neue Impulse setzt und die Unabhängigkeit gewährleistet. Dieser Beirat sollte die wichtigsten Akteure einbinden – Krankenkassen, Politik, Patientenvertretungen, Pflege und Ärzteschaft.“