Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat heute in Berlin gefordert, die Nullrunde für Kliniken gänzlich auszusetzen. "Anderenfalls droht der Personalaufstand in den Kliniken", warnte DKG-Hauptgeschäftsführer Jörg Robbers heute in Berlin. Angesichts der laufenden Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften, müsse sich die Ministerin im klaren sein, dass eine Nullrunde sozialen Sprengstoff berge. Über 40.000 Pflegekräfte im Krankenhaus seien durch die Budgeteinschränkung gefährdet.
Mit 75 Prozent Personalkostenanteil bliebe den Kliniken keine andere Wahl, als bei den Mitarbeitern einzusparen. Robbers betonte, dass die sogenannte Nullrunde in Wahrheit eine Minusrunde von 1,7 Milliarden Euro für das Jahr 2003 darstellt, da die Krankenhäuser ihren Verpflichtungen zu Tarifverträgen nachkommen müssten. Derzeit rechnet die DKG mit Tariferhöhungen für die Krankenhausmitarbeiter von 3 Prozent.
Robbers: "Die Folgen werden die Patienten zwangsläufig spüren. Wir können Wartelisten für planbare Operationen nun nicht mehr ausschließen". Zudem würde sich die persönliche Betreuungszeit der Patienten im Krankenhaus deutlich verringern.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder - 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände - in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.951 Krankenhäuser versorgen jährlich 19,5 Millionen stationäre Patienten und rund 18 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,2 Millionen Mitarbeitern. Bei 97 Milliarden Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.